Web

«Nachhaltigkeit ist Teamarbeit»

Im Mai fand im Zürcher Mascotte der hochkarätig besetzte Stakeholderdialog zum Thema «Kreislaufwirtschaft Verpackungen» statt. Mit dabei war auch Philipp Bodzenta von Coca‑Cola, der mit seinem Impulsreferat inspirierte.

2023/07/03

Vor 137 Jahren wurde Coca‑Cola erfunden – damals noch als Sirup ganz ohne Verpackung in einer Apotheke. Der grosse Durchbruch zur Weltmarke gelang schliesslich als Getränk in einer Flasche. Heute ist die ikonische Coca‑Cola-Flasche nicht mehr wegzudenken. Aber auch sie geht mit der Zeit. Denn ebenso wie die Wissenschaft und die Gesellschaft treibt Coca‑Cola die Frage um, wie Verpackungen nachhaltiger gestaltet werden können.

Philipp Bodzenta, Leiter Public Affairs Coca-Cola Österreich, bei seinem Impulsreferat am Stakeholderdialog in Zürich. © Thomas Oehrli Philipp Bodzenta, Leiter Public Affairs Coca‑Cola Österreich, bei seinem Impulsreferat am Stakeholderdialog in Zürich. © Thomas Oehrli

Mitte Mai fand im Zürcher Mascotte deshalb der «Stakeholderdialog Kreislaufwirtschaft Verpackungen: Am Anfang ansetzen» organisiert von Lifefair statt. Mit dabei waren Entscheider:innen, Umsetzer:innen und Innovator:innen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und NGOs. Die hochkarätige Teilnehmendenrunde vermochte zu überzeugen: «Nicht nur die Musik – wie sonst in diesen Räumen – sondern auch das Thema Nachhaltigkeit kann stimulieren», sagt denn auch Philipp Bodzenta, Leiter Public Affairs Coca‑Cola Österreich.

Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor

«Nachhaltigkeit im Bereich der Verpackungen ist Teamarbeit – das Thema ist so komplex, dass kein Stakeholder es allein lösen kann», ist für Philipp Bodzenta klar. Das sieht auch Babette Sigg, Präsidentin Konsumentenforum so: «Es ist ein enorm komplexes Thema und es zeigt sich einmal mehr, dass die Zusammenarbeit aller Player der Wirtschaft extrem wichtig ist».

«Es hat mich sehr beeindruckt, dass für alle anwesenden Akteure klar ist: Es braucht eine Transformation, eine Veränderung und alle sind Willens, daran zu arbeiten – das ist das wichtigste Signal überhaupt und die Basis für einen konstruktiven Dialog», ergänzt Dr. Peter Braun von der Swiss Food Research.

Stakeholderdialog Nachhaltige Verpackungen

Gerade auch deshalb sind solche Möglichkeiten zum interdisziplinären und branchenübergreifenden Austausch wie am Stakeholderdialog in Zürich wichtig für alle Beteiligten, sagt Philipp Bodzenta. «Ich habe einen unglaublich positiven Spirit gespürt und viele Ideen und Impulse bekommen», bilanziert er.

Diesen Spirit haben auch andere Teilnehmer:innen gespürt. «Wenn viele namhafte und wichtige Stakeholder im Raum sind und offen miteinander kommunizieren können, ist die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit gelegt. Die Offenheit hat mich erfreut», Torge Barkholtz, CEO Kooky, einem Anbieter eines Mehrwegsystems für Take-away-Getränke.

«Eine sehr lebhafte Diskussion, ich liebe das», bilanziert Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher und ergänzt: «Ich habe eine grosse Energie für die Zusammenarbeit gespürt und ich denke, wenn wir auf diesem Weg weitergehen, dann schliessen wir diese Kreisläufe».

Verpackungen als wichtiger Teil der Kreislaufwirtschaft

Verpackungen spielen in der Kreislaufwirtschaft eine wichtige Rolle. Und auch wenn die öffentliche Wahrnehmung manchmal eine andere ist: Die perfekte Verpackung gibt es nicht. Jedes Material hat in Bezug auf Sicherheit, Ästhetik oder Nachhaltigkeit seine Vor- und Nachteile. Für Philipp Bodzenta ist als Verpackungsexperte deshalb wichtig, dass auch die Verbraucher:innen und Konsument:innen gut informiert werden. «Es ist wichtig, dass wir uns nicht auf ein Material oder Produktionsweise fixieren, sondern die Vielfalt leben und weiterentwickeln – sie ist es, die zu Innovationen führt».

Portrait image of Dominik from Coca-Cola Switzerland

Globales Engagement und Partnerschaften

Coca‑Cola ist als Teil der Getränkeindustrie und weltbekannte Marke mit seinen Verpackungen sehr sichtbar. «Wir tragen eine grosse Verantwortung und nehmen diese wahr. Mit unseren diversen Initiativen, unserem globalen Programm World Without Waste oder dem stetig höheren Anteil an rezykliertem PET» erklärt Philipp Bodzenta.

In verschiedenen Diskussionsmodulen konnten die Teilnehmenden des Stakeholder-Dialogs von weiteren Inputs verschiedener Referent:innen profitieren. © Thomas Oehrli In verschiedenen Diskussionsmodulen konnten die Teilnehmenden des Stakeholder-Dialogs von weiteren Inputs verschiedener Referent:innen profitieren. © Thomas Oehrli

«Zu einer guten Verpackung gehört die ganzheitliche Betrachtungsweise, bei der man das Design für den Kreislauf von Anfang mitgedacht hat und sich fragt: Braucht es sie? Kann man sie wiederverwenden oder recyceln?», ergänzt Rahel Ostgen von Swiss Recycling.

Deshalb bestehen alle in der Schweiz produzierten PET-Flaschen von Coca‑Cola, Fanta, Sprite und Mezzo Mix zu 100% aus recyceltem Material (rPET)*, wodurch massgeblich Ressourcen, Energie und CO2 eingespart werden können. Doch damit ist der Weg zur nachhaltigen Verpackung nicht abgeschlossen: «Wir entwickeln unser Design fortlaufend weiter und versuchen es punkto Nachhaltigkeit zu optimieren», sagt Philipp Bodzenta. Es sei entscheidend, an verschiedenen Stellen zu schrauben, um gemeinsam eine Lösung zu finden.

Design und Recycling

Weiterhin arbeitet Coca‑Cola an der Reduzierung des Gewichts der einzelnen Flaschen, auch wenn hier mit den heutigen light-weight-Flaschen schon viel erreicht werden konnte. Und auch vor pionierhaften Schritten schreckt man bei Coca‑Cola nicht zurück: Als erste Schweizer Mineralwassermarke verzichtete VALSER ganz auf das Etikett, um die Menge an Verpackungsmaterial weiter zu reduzieren.

Zum Abschluss des Stakeholderdialogs fand ein Panel mit Stakeholdern verschiedener Branchen statt. © Thomas Oehrli Zum Abschluss des Stakeholderdialogs fand ein Panel mit Stakeholdern verschiedener Branchen statt. © Thomas Oehrli

Doch mindestens so wichtig wie das Verpackungsdesign ist in Bezug auf die Nachhaltigkeit, dass die Konsument:innen die Getränkeflaschen richtig entsorgen und dem Recycling zuführen. Mit Recycling-Quoten von über 82% bei PET und über 90% bei Aluminium-Dosen gehört die Schweiz zur Weltspitze.

Was die nächste Innovation sein wird? «Ich bin gespannt, was im Bereich der Verpackungen der nächste Durchbruch sein wird», bilanziert Philipp Bodzenta. 

* Die Angaben zu 100 Prozent recycelten Plastikflaschen beziehen sich nicht auf Deckel und Etikett.