HAT COCA-COLA DEN WEIHNACHTSMANN ERFUNDEN?

Der amerikanische Illustrator Haddon Sundblom zeichnete den Weihnachtsmann für Coca‑Cola und prägte sein Aussehen massgeblich. Die jährliche Weihnachtswerbung von Coca‑Cola machte den Weihnachtsmann schliesslich weltweit bekannt. 

Freundlich lachend, von rundlicher Statur, mit weissem Bart, roten Wangen und einem noch röteren Anzug: Das Bild des Weihnachtsmanns ist den meisten von uns seit der Kindheit vertraut und gilt als das Symbol für Weihnachten. Dass der Weihnachtsmann nicht wirklich mit acht Rentieren durch den Himmel reitet, durch Cheminées klettert und in Häusern Geschenke unter Weihnachtsbäume legt, damit haben wir uns wohl alle vor einiger Zeit abgefunden. Doch wer ist er wirklich? Tradition oder Erfindung? Unternehmerische Glanzidee oder religiöse Überlieferung?

Santas Premiere für Coca‑Cola im Jahr 1931

Das Bild des Weihnachtsmanns, wie wir es heute kennen, wurde zwar stark von Coca‑Cola geprägt, aber nicht erfunden. Der amerikanische Illustrator Haddon Sundblom zeichnete ihn mit seinem charakteristischen Bart, seinem roten Anzug und seinen Stiefeln zwischen 1931 und 1964 alljährlich und formte damit unsere Wahrnehmung des Weihnachtsmanns. Ohne Coca‑Cola und Sundblom würde es den Weihnachtsmann aber trotzdem geben – nur hätte er vielleicht etwas andere Züge. Der Weihnachtsmann kommt nämlich von einem ganz anderen Ort und einer ganz anderen Zeit.

Ein türkischer Mönch namens Nikolaus

Die Ursprünge des Weihnachtsmanns reichen bis ins 4. Jahrhundert zurück, wo im Dorf Myra in der heutigen Türkei ein Mönch namens Nikolaus lebte. St. Nikolaus war für seine Grosszügigkeit gegenüber Kindern und Armen bekannt. An seinem Todestag, dem 6. Dezember, wird er alljährlich gefeiert. So auch in der Schweiz, am Samichlaus-Tag. Auch in Holland wird St. Nikolaus, dort Sinterclaas genannt, am sechsten Dezember gross gefeiert. Von Holland ist denn auch die Tradition in die USA herübergeschwappt.

Über das Aussehen des Weihnachtsmannes war man sich anfangs nicht einig: Mal erschien die Weihnachtsfigur als kleines, bösartig lachendes Männlein, mal als beängstigend riesiger Fleischkloss. Erst durch die Interpretation von Haddon Sundblom begann seine Erfolgsgeschichte – so wurde er danach während 33 Jahren von Sundblom gezeichnet. 

Als Inspiration diente Sundblom das Gedicht «A Visit From St. Nicholas» von Clement Clark Moore aus dem Jahre 1822, in dem der Weihnachtsmann mit einem roten Mantel beschrieben wird. Zuvor war er auch in goldenen, blauen oder braunen Mänteln in verschiedenen Aufzeichnungen aufgetaucht. Als Modell für den Weihnachtsmann verwendete Sundblom jeweils einen Freund oder sein eigenes Spiegelbild.

Den Weihnachtsmann gäbe es also auch ohne Coca‑Cola. Doch ohne Coca‑Cola wäre er nicht der, der er heute ist – eine weltweit bekannte Ikone.