Die bewegte Geschichte von Fanta

Fanta, wie wir es heute kennen, wurde 1955 in den USA erfunden. Seinen Namen erhielt das beliebte Erfrischungsgetränk aber schon früher in Deutschland. Wir blicken zurück auf eine bewegte Geschichte und verraten dir, warum Fanta eigentlich Fanta heisst.

2024/06/03

Die Idee für ein Getränk mit Orangengeschmack stammt aus einem Land, das reich an dieser wunderbar schmeckenden Frucht ist: unserem südlichen Nachbar Italien.

Eine Idee überquert den Atlantik

Im Jahr 1954 richtet der Italiener Ermelino Matarazzo di Licosa von der Naples Bottling Company einen Vorschlag an die Coca‑Cola Company in Atlanta, die Herstellung eines einheimischen italienischen Getränks mit Orangengeschmack zu unterstützen. Ein Freund von di Licosa besitzt nämlich eine Orangensaftfabrik in Sizilien. Der Idee begegnet man bei Coca‑Cola zuerst mit Skepsis. Schon bald stellt man aber dank Marktforschung fest, dass die Konsumentinnen und Konsumenten Getränke mit Fruchtgeschmack zusätzlich zu Coca‑Cola trinken und nicht anstelle von Coca‑Cola. Mit der Einführung dieses neuen, fruchtigen Produkts würde das Unternehmen also nicht das eigene Geschäft untergraben.

1955 entwickelt Coca‑Cola deshalb die Formel für Fanta Orange in Atlanta/USA. Das Getränk erhält einen Namen, der bereits vorher einmal verwendet und registriert wurde: «Fanta».

Der französische Star-Designer Raymond Loewy entwarf die berühmte Fanta-Ringflasche aus braunem Glas. Ein Design, das perfekt zum Gute-Laune-Getränk passt: gleichzeitig schlicht, funktional und ikonisch. Der französische Star-Designer Raymond Loewy entwarf die berühmte Fanta-Ringflasche aus braunem Glas. Ein Design, das perfekt zum Gute-Laune-Getränk passt: gleichzeitig schlicht, funktional und ikonisch.

Der Name «Fanta» ist nämlich rund 15 Jahre älter als das Getränk, das wir heute kennen und lieben. Ausserdem wurde er nicht wie das Getränk in den USA, sondern in unserem nördlichen Nachbarland erfunden.

Eine Erfindung in der Not

Im Jahr 1940 ist wegen des zweiten Weltkriegs die Einfuhr des Coca‑Cola Konzentrats in Deutschland verboten und sämtliche Rohstoffe sind knapp. Um die Fabriken am Laufen zu halten und die Arbeiter zu beschäftigen, beauftragt Max Keith, der Geschäftsführer der Coca‑Cola GmbH in Essen/Deutschland, seinen Chef-Chemiker mit der Suche nach einer Alternative. Trotz begrenzter Möglichkeiten war das Ergebnis bemerkenswert: eine Limonade aus Molke und Apfelmark.

Max Keith, Geschäftsführer der deutschen Coca-Cola GmbH, hat Fanta erfunden Max Keith, Geschäftsführer der deutschen Coca‑Cola GmbH, machte die Not erfinderisch.

Das Getränk wird ursprünglich aus den wenigen Zutaten hergestellt, die Keith im kargen Kriegszustand zur Verfügung stehen. Er vermischt eine sich ständig ändernde Kombination aus Resten: Reste aus der Käseproduktion (Molke), die faserigen Überreste von Äpfeln, die für Apfelmost gepresst worden sind, und alles, was er an überschüssigem Obst erwerben kann.

Der Name wird bei einem Namenswettbewerb entschieden. Keith gibt seinen Mitarbeitenden den Auftrag, für die Entwicklung eines neuen, innovativen Getränks der Fantasie freien Lauf zu lassen. So wird es schliesslich auf den Namen «Fanta» getauft. Noch im gleichen Jahr lässt Keith den Namen markenrechtlich schützen.

Mit dem Ende des zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 kann das deutsche Werk wieder Coca‑Cola abfüllen. Das braune Fanta-Getränk, das Keith kreiert hatte, wird ab da nicht mehr hergestellt. Zwischen 1945 und 1955 verwendet man die Marke Fanta nur noch so oft, dass die Eintragung erhalten bleibt, bis The Coca‑Cola Company sie für das neue Erfrischungsgetränk mit Orangengeschmack aus den USA übernimmt.

Unzählige Geschmäcker, eine Fanta

Zusammen mit der charakteristischen Ringflasche wird die Marke Fanta ab 1955 in Europa, Lateinamerika und Afrika gross beworben – nicht aber in den USA. Dies hat zum Grund, dass man der starken Marke Coca‑Cola keine Konkurrenz machen will. 1960 sprudelt Fanta bereits in 36 Ländern.

Heute gibt es je nach Land unzählige Geschmacksorten wie Ananas, Apfel, Cassis, Chinotto, Exotic, Grape, Himbeere, Icy Lemon, Kiwi Apfel, Madness, Papaya, Passionsfrucht, Pomelo, Red Fruits, Root Beer, Salaberry (Heidelbeere), Twisted Fruits, Strawberry – die Liste ist endlos.

Es existieren unzählige verschiedene Fanta-Varianten – Wir würden am liebsten alle probieren! Es existieren unzählige verschiedene Fanta-Varianten – Wir würden am liebsten alle probieren!

Fanta in der Schweiz

Seit 1965 wird Fanta auch in der Schweiz verkauft und lokal vor Ort hergestellt. Nebst Klassikern wie Fanta Orange oder der «blauen Fanta» Shokata mit Holundergeschmack gibt es das Erfrischungsgetränk auch bei uns in immer wieder neuen und anderen Geschmacksrichtungen.

Fanta Shokata, die Fanta-Geschmackrichtung aus Südosteuropa, kommt ursprünglich aus Rumänien und schmeckt nach Holunderblüten und Zitrone. Fanta Shokata, die Fanta-Geschmackrichtung aus Südosteuropa, kommt ursprünglich aus Rumänien und schmeckt nach Holunderblüten und Zitrone.

Mit den vielen Geschmacksrichtungen gibt es ständig eine neue Seite des Getränks zu entdecken. Denn, ob Holunder, Mango oder Zitrone – Fanta steckt voller Fantasie und erfindet sich immer wieder neu.